Seit Beginn der Bombenangriffe der US Air Force, die bei Tage in das deutsche Reichsgebiet einflogen, wurde versucht diese Formationen aus der
Distanz anzugreifen um eigene Verluste zu minimieren. Anfänglich durch das Abwerfen konventioneller Bomben
auf die in der engen Combat Box fliegenden B-17 Flying Fortress, später durch drallstabiliserte 21 cm Geschosse.
So wirklich erfolgreich waren diese Versuche nicht, der Einsatz von Raketen schien zielführender zu sein. Die einfach herzustellende ungelenkte
Luft-Luft-Rakete R4M wurde gegen Ende des Krieges vor allem mit der Me 262 eingesetzt, kam aber auch vereinzelt
mit der Fw 190 D-9 erfolgreich zur Anwendung.
Eine deutlich höhere Wirkung versprachen gelenkte Raketen, die näher an das Ziel gebracht werden konnten. Mit der dem Modell als Vorlage dienenden
Fw 190 F-8 / V69 wurde die drahtgelenkte Luft-Luft-Rakete Kramer X-4 / Ruhrstahl Ru 344 erprobt. Der Pilot war jedoch mit dem Steuern der eigenen Maschine und
der Beobachtung des Luftraumes so ausgelastet, dass es sich schwierig bis unmöglich zeigte daneben auch die Rakete zielgenau zu lenken. Für den Einsatz
mit einsitzigen Jagdflugzeugen war diese Rakete nicht geeignet.
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