Fotos, die während Filmarbeiten im November 1944 aufgenommen wurden, zeigen eine Focke-Wulf mit dem Logo einer B-17
im Fadenkreuz mit Walther Dahl im Cockpit. Fotos auf denen die vollständige Maschine abgebildet ist, sind mir nicht bekannt.
In seinem 1961 erstmalig erschienen Buch "Rammjäger" beschreibt Walther Dahl seine Erlebnisse bei der Luftwaffe. Als
Kommodore des JG 300 stellte er sich einerseits schützend vor seine Piloten, in dem er sie bei extrem schlechten Witterungsbedingungen
nicht in den sicheren Tod schickte. Vor der deshalb wegen Befehlsverweigerung durch Hermann Göring angedrohten
standrechtlichen Erschiessung bewahrte ihn wahrscheinlich nur der persönliche Einsatz von Adolf Galland. Andererseits tat
er das, was von allen Piloten der Sturmgruppen erwartet wurde, das feindliche Flugzeug zu rammen, wenn die Munition verschossen war
und sich die Möglichkeit bot. Das Rammen wurde so ausgeführt, daß auch die eigene Maschine dabei flugunfähig
beschädigt wurde, der Pilot jedoch alles daran setzten sollte, das Flugzeug mit dem Fallschirm lebend zu verlassen. Flugzeuge gab
es im Gegensatz zu Piloten bei der Luftwaffe genug, weil nach dem Ausrufen des "totalen Krieges" mit allen Mitteln das Maximale
aus der Rüstungsindustrie herausgepresst wurde. Diese brachiale Angriffstaktik der Sturmgruppen hatte nichts mit den
Kamikaze-Einsätzen der japanischen Luftwaffe gemein, bei denen der Pilot aufgefordert war sein Leben für was auch immer
zu opfern. Mindestens 30 viermotorige Bomber der U.S. Air Force wurden von Walther Dahl zerstört.
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